Nicht wert sein, jemandem die Schuhriemen zu lösen

Nicht wert sein, jemandem die Schuhriemen zu lösen
Nicht wert sein, jemandem die Schuhriemen zu lösen
 
Johannes der Täufer, der prophetische Bußprediger und »Vorläufer« Jesu Christi, charakterisiert in seiner Ankündigung des öffentlichen Wirkens Jesu im Markusevangelium (1, 7) das Verhältnis der Bedeutsamkeit seiner eigenen Person zu der Person Jesu mit den Worten: »Es kommt einer nach mir, der ist stärker denn ich, dem ich nicht genügsam bin, dass ich mich vor ihm bücke und die Riemen seiner Schuhe auflöse.« Im Johannesevangelium lautet die Parallelstelle (1, 27): »Der ists, der nach mir kommen wird, welcher vor mir gewesen ist, des ich nicht wert bin, dass ich seine Schuhriemen auflöse.« In der Art der Formulierung schließt sich die heute in emphatischer Redeweise noch gebrauchte Wendung an die zuletzt zitierte Stelle aus dem jüngeren Johannesevangelium an. Mit der Wendung kann je nach Zusammenhang die hohe Bedeutsamkeit und Wichtigkeit der einen Person oder, häufiger wohl, die Nichtswürdigkeit und Bedeutungslosigkeit der andern umschrieben werden.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Schuh — Der Schuh hatte früher eine große Bedeutung in der Brautwerbung (vgl. ›Aschenputtel‹; ›Thidrekssaga‹, Kapitel 61; ›König Rother‹): damit in Verbindung steht wohl noch die schwäbische Sitte des Schuhweintrinkens, bei der am Hochzeitstag die… …   Das Wörterbuch der Idiome

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